Die BBU-Rechtsberater*innen bilden sich weiter

Sechs Mitarbeiter*innen der Unabhängigen Rechtsberatung (URB) waren bei einer Tagung in Stuttgart dabei, drei nahmen an einer Konferenz in Barcelona teil. Dabei wurde deutlich, dass die BBU-Rechtsberatung im Ländervergleich einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung leistet. 

Drei Kolleginnen der Unabhängigen Rechtsberatung (URB) nahmen an der Advanced ELENA Course on International protection in Europe in Barcelona teil. Die Veranstaltung drehte sich um europarechtliche Vorgaben und die aktuelle Rechtsprechung des EuGH sowie des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

Vorträge und Workshops
Neben Vorträgen fanden Workshops zu asylpolitischen und asylrechtlichen Themen statt. Eine Mitarbeiterin der URB-Innsbruck besuchte einen Workshop des UNHCR, in dem es um palästinensische Vertriebene ging. Die Wiener Rechtsberaterin Anja Moosbrugger besuchte einen Workshop, der sich mit den medizinischen und forensischen Dokumenten im Asylprozess befasste. Ein weiterer thematisierte die derzeitigen Verhandlungen zum Asyl- und Migrationspakt.

Austausch und Gespräche 
Neben dem fachlichen Wissen war auch der Austausch mit internationalen Kolleg*innen wertvoll. „Wir hatten spannende Gespräche. Ich habe mit einem Kollegen aus Schweden über die Schubhaft und die Begleitung und Betreuung minderjähriger Schutzsuchender diskutiert“, erzählt Anja Moosbrugger. Ihre Tiroler Kollegin ergänzt: “Es war sehr spannend zu erfahren, wie die Rechtsberatung und das Asylrecht in anderen Ländern der EU funktioniert. Eine Schweizer Kollegin erzählte, dass es bei ihnen keine Verhandlungen gibt, sondern alles ausschließlich schriftlich stattfindet.” 

Bei der Herbsttagung des Netzwerk Migrationsrecht in Stuttgart ging es ebenfalls um Fortbildung, Austausch und Kooperation. Auch daran nahmen drei URB-Rechtsberater*innen teil, drei weitere schlossen sich privat an. “Wir haben ein sehr gutes Update erhalten, vor allem, was den neuen EU-Asyl- und Migrationspakt betrifft“, sagt Susanne Fridl von der URB Wien. „Das Thema war auch Schwerpunkt der heurigen Tagung.“

Wie in Barcelona fanden bei der Tagung in Stuttgart Vorträge und Workshops statt. Susanne Fridls Workshop drehte drehte sich um die Balkanroute und die Grenzen innerhalb der EU. Ihre Kollegin Antoniya Petrova-Fürst von der URB Wien besuchte einen Workshop zum Thema Schubhaft – das ist der Bereich, in dem sie hauptsächlich arbeitet.

Einblicke in die Praxis
Auch in Stuttgart erhielten die Kolleg*innen bei Gesprächen einen Einblick in die Praxis anderer Länder. Antoniya Petrova-Fürst sagt: “Es war spannend zu erfahren, wie die Rechtsberatung in der EU funktioniert. In Deutschland zum Beispiel ist der Zugang zur Rechtsberatung nicht so einfach, die Struktur und die Organisation sind in Österreich viel niederschwelliger.” Susanne Fridl stimmt zu: “Die BBU leistet im Ländervergleich einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Es macht einen großen Unterschied, dass die Klient*innen automatisch eine Rechtsberatung zur Seite gestellt bekommen und dann von uns beraten werden – so ist der Rechtsschutz für Asylsuchende wirklich gewährleistet. Wir haben erkannt, dass wir in der BBU in einer Position sind, in der wir das Leben der Klient*innen verändern können. Das motiviert uns sehr.” 

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