Oberösterreichischer Integrationspreis 2024

Das Land Oberösterreich vergibt jährlich einen Preis für Integrations-Projekte. Unser BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer war bei der Preisverleihung dabei und nahm in einer Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen in der Integration Stellung.

Adelheid Schnellinger (Foto Mitte) unterstützt geflüchtete Menschen. Sie hilft ihnen, sich auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden, einen Lebenslauf zu erstellen und nach Jobangeboten zu suchen. Durch ihren Einsatz fanden 40 Asylwerber*innen eine Stelle bei KTM. Diese Woche wurde Adelheid Schnellingers Engagement am 18. November mit dem Integrationspreis des Landes Oberösterreich in der Kategorie “Ehrenamt” ausgezeichnet.

Feierliche Preisverleihung
Ihr Projekt “Integration und Deutsch lernen durch Arbeit” war eines von fünf weiteren, das von einem Expert*innen-Gremium aus 60 Einreichungen ausgewählt wurde. Neben der Kategorie “Ehrenamt” wurden Preise für „Sprache und Arbeit“ sowie „Respekt und Werte“ vergeben. Die Verleihung erfolgte bei einer feierlichen Gala im LENTOS Kunstmuseum in Linz.

Zu dieser war auch unser BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer eingeladen. Bei einer Podiumsdiskussion mit Rasha Corti vom Expert*innenrat für Integration im Bundeskanzleramt unter der Moderation von Eser Akbaba nahm er zu den Herausforderungen in der Integration Stellung.

Klarheit, Respekt und Chancen
Dabei bezog er sich auf die drei Worte, welche die Veranstaltung prägten: Klarheit, Respekt und Chancen. “Klarheit bedeutet, dass Menschen, die zu uns kommen wissen, wie Österreich tickt“, erläuterte Andreas. “Das vermitteln wir in unseren Grundregelkursen.”

Daraus leite sich auch der Respekt ab, denn: “Ich kann nur respektieren, was ich kenne.” Aus beidem ergeben sich wiederum Chancen für den Arbeitsmarkt. Er wies aber auch darauf hin, dass man Respekt nur verlangen kann, wenn man diesen selbst entgegenbringt.

 

Aufeinander zugehen
Er plädiert dafür, “aufeinander zuzugehen statt Frustrationsmanagement zu betreiben.“ Leider würde aber das Trennende oftmals im Vordergrund stehen. Das zeige sich auch, wenn eine neue Betreuungseinrichtung eröffnet wird. “Dann wird schon im Vorfeld die Angst der Bürger*innen geschürt.”

Dass diese unnötig ist, zeige sich spätestens dann, wenn Einrichtungen aufgrund der sinkenden Asylzahlen stillgelegt werden und “die Bürgerinnen und Bürger zu uns kommen und sagen, es hätte alles reibungslos funktioniert und keine Probleme gegeben.“

Integration von Anfang an
Wichtig wäre, die Menschen von Tag eins an zu integrieren. Würden sie zum Nichtstun verurteilt, führe das zu Frustration. Ein Hebel dagegen sind für Andreas die Grundregelkurse und die Ausweitung der freiwilligen Tätigkeiten in den Gemeinden. Doch mit negativen Beispielen lasse sich besser Politik machen. “Dabei hätten wir so viele gute Beispiele. Wir müssen nur hinschauen und den Menschen eine Chance geben.“

© 2024 fotokerschi e.U

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