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Grundversorgung

Stellungnahme zur Diskussion über die neue Betreuungseinrichtung in Linz

Die Eröffnung einer neuen Bundesbetreuungseinrichtung in Linz sorgt derzeit für große Aufregung, die auch überregional medialen Niederschlag findet. Wir möchten dazu Stellung nehmen und einige Dinge klarstellen, die in der Diskussion vereinzelt falsch dargestellt werden.

Zunächst möchten wir betonen, dass die BBU den gesetzlichen Auftrag hat, ausreichend Quartiere für neu ankommende Menschen zur Verfügung zu stellen. Nachdem der Mietvertrag für ein solches Bundesquartier demnächst ablaufen wird, sind wir verpflichtet, die dadurch entstehende Verringerung unserer Gesamtkapazität durch neue Quartiere auszugleichen. Ein ehemaliges Hotel, wie das IBIS-Hotel in Linz, bietet dabei natürlich die bestmögliche Infrastruktur für eine menschenwürdige Unterbringung. Auch in diesem Fall ist der Mietvertrag mit Jahresende befristet!

Außerdem gibt die genannte Zahl von 300 Personen nur eine theoretische Maximalkapazität an. Wir werden das Haus nach den gesamtösterreichischen Notwendigkeiten belegen und diese erfordern derzeit in keinster Weise eine Vollbelegung. Wir planen im Gegenteil derzeit, nicht über 100 Personen im ehemaligen IBIS-Hotel unterzubringen.

Darüber hinaus wird die BBU auch in Linz ausgebildete Sozialbetreuer*innen, Psycholog*innen, Pflegepersonal und Sicherheitskräfte beschäftigen und stellt den Bewohnern entgegen mancher Aussagen selbstverständlich eine Tagesstruktur zur Verfügung. Dazu gehören Deutsch- und Wertekurse, sportliche und andere Freizeitaktivitäten sowie Hilfsarbeiten im Haus. Unsere Erfahrungen mit ähnlichen Quartieren in ganz Österreich zeigen deutlich, dass weder ein Anstieg krimineller Aktivitäten noch soziale Probleme in der Nachbarschaft unserer Betreuungseinrichtungen zu erwarten sind.

Abschließend zum Vorwurf, dass Großquartiere die Integration bremsen: Dieses Argument geht ins Leere, weil Asylsuchende in Quartieren der BBU ganz am Anfang ihres Asylverfahrens stehen. In dieser Phase wird erst geprüft, ob sie überhaupt in Österreich um Asyl ansuchend dürfen. Integrationsmaßnahmen können daher erst im Anschluss gesetzt werden, wenn diese Frage positiv entschieden ist und die Menschen in die kleinteiligere Landesbetreuung überstellt werden. Aus diesem Grund sind Bundesquartiere für eine größere Anzahl an Menschen konzipiert. Der Schlüssel zum Erfolg dieses Systems besteht natürlich in der zügigen Übernahme durch alle Bundesländer.

Die Eröffnung neuer Betreuungseinrichtungen führt oft (nicht immer) zur Beunruhigung der Menschen in der Nachbarschaft. Wir versuchen dem mit größtmöglicher Transparenz und Dialogbereitschaft zu begegnen weil wir überzeugt davon sind, dass man fremde Menschen nicht von Vornherein dämonisieren sollte und weil uns die Erfahrung aus unseren anderen Betreuungseinrichtungen zeigt, dass sich die Ängste nach wenigen Wochen Normalbetrieb wieder zerschlagen werden.

Wir stehen Ihnen jederzeit für einen persönlichen Austausch zur Verfügung. Schreiben Sie einfach an presse@bbu.gv.at

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