Sprache verbindet

Unsere Dolmetscher*innen übersetzen und dolmetschen vor allem für die Rechtsberater*innen der BBU. Aber auch in der Grundversorgung und der Rückkehrberatung ist ihre Expertise gefragt.

Bassel A.* erklärt einer Klientin, dass er für sie und die Psychologin dolmetschen wird. Er ist im Büro in Wien und trägt sein Headset, über das er mit unserer Sonderbetreuungsstelle in Graz verbunden ist. Die Psychologin Christiane F. sitzt währenddessen der Klientin in der Steiermark gegenüber.

„Das Gespräch mit einer Psychologin ist ein anderes Sprachsetting als bei einer Beratung“, sagt Bassel. Auch wenn er in der Rechtsberatung mit Klient*innen konfrontiert ist, die traumatische Erfahrungen gemacht und/oder sind psychisch belastet sind – ein psychologisches Gespräch ist eine völlig andere Thematik. Was aber gleich ist: Bassels Rolle bezieht sich rein auf das Dolmetschen. Er dolmetscht professionell Satz für Satz, formuliert klar und deutlich.

Belastende Situationen
Die Klientin beendet manche Sätze nicht. Dann wiederholt sie einen Satz dreimal. „Manche Klient*innen wiederholen immer wieder dasselbe, weil sie in einer Schleife gefangen sind“, sagt Winke. In der Sonderbetreuungsstelle, in der sie arbeitet, sind auch Krankheiten und der Tod vielfaches Thema bei psychologischen Gesprächen.

Auch wenn die Leistungen unserer Dolmetscher*innen zu 90 Prozent vom Geschäftsbereich Rechtsberatung beansprucht werden, kommt ihr Know-how auch der Rückkehrberatung und der Grundversorgung zugute. Für schnelle Sprachmittlung greifen die Kolleg*innen dieser Bereiche auf Mitarbeiter*innen zurück, die die jeweilige Sprache sprechen. Für komplexere Fälle aber benötigen sie die Expertise der Dolmetscher*innen.

Expertise kommt zugute
„Ich hatte eine Klientin aus dem Iran, für die ich eine*n Dolmetscher*in benötigte. Auf Teams habe ich gesehen, dass Fariba verfügbar war. Ich habe sie angefragt und sie hat zugesagt, es hat perfekt funktioniert“, berichtet Yana W., Rückkehrberaterin von der Geschäftsstelle Salzburg-Bergheim. „Die Klientin wollte freiwillig ausreisen, es ging um organisatorische Themen und das Prozedere der Rückreise“, erinnert sich Fariba A.

Sie hat ebenfalls für eine Psychologin in der GVS gedolmetscht. „Die Psychologin habe ich davor bei einem BBU-internen Kurs über suizidgefährdete Menschen kennengelernt. Diesen haben Kolleg*innen unterschiedlicher Geschäftsbereiche besucht.“ Das Dolmetschen erfolgte per Teams-Video.

In Bassels Fall wurde das Dolmetschen per Telefon durchgeführt, auch das hat Vorteile, wie Winke weiß: „Manchen Klient*innen fällt es leichter sich zu öffnen, wenn die Person nicht zu sehen, sondern nur die Stimme zu hören ist.“

Bassel und Fariba dolmetschen gern für andere Geschäftsbereiche. „Es ist sehr spannend“, findet Bassel und Fariba meint: „Für mich ist es eine große Bereicherung und ich freue mich jedes Mal, wenn ich kontaktiert werde.“

*Unsere Mitarbeiter*innen sind in einem gesellschaftspolitisch hochsensiblen Bereich tätig. Um sie bestmöglich zu schützen, veröffentlichen wir nicht ihren vollständigen Namen.

Fotos: Canva, BBU

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